Günstige Darlehen – Oder: Wie man ungewollt zur Schenkungsexpertin wird.

„Mama, kannst du mir Geld leihen?“ – Ein Satz, der in Familien öfter fällt als „Was gibt’s zu essen?“ Und natürlich möchte man helfen, aber Vorsicht: Das Finanzamt hört quasi mit und denkt sich schnell: „Oh, eine Schenkung! Das wird teuer!“

Damit Ihr gut gemeintes Darlehen nicht zur Steuerfalle wird, erklären wir euch die Stolpersteine – mit einem Augenzwinkern, aber trotzdem ernst gemeint!

Warum das Finanzamt schlechte Konditionen liebt

Ein zinsloses oder niedrig verzinstes Darlehen kann vom Finanzamt als „freigebige Zuwendung“ eingestuft werden.
Übersetzt heißt das: Ihr habt jemandem etwas geschenkt, und darauf fallen Schenkungsteuern an.

Wann wird’s heikel?
Unter 0,5 % Zinsen: Das klingt vielleicht nach einem tollen Deal, aber das Finanzamt nennt das gern „Schenkungsabsicht“.
Weit unter Marktniveau: Ein Zins, der so niedrig ist, dass selbst eure Oma sagt „Kind, das ist ja zu billig!“, könnte problematisch sein.
Lange Laufzeiten ohne Sicherheiten: Kein Vertrag, keine Sicherheiten? Dann winkt das Finanzamt freudig mit der Steuerfahne.

Wie das Finanzamt rechnet – Und warum Ihr besser vorbereitet sein solltet
Das Finanzamt liebt es, Zinsen zu vergleichen. Und zwar so:
Pauschal 5,5 %: Klingt sportlich, oder? Das steht im Gesetz (§ 15 Abs. 1 BewG).
Marktübliche Zinsen: Ihr könnt niedrigere Zinsen ansetzen, wenn ihr nachweisen könnt, dass diese wirklich marktüblich sind. Tipp: Banken lieben Papierkram – nutzt das zu euren Gunsten.

Wie vermeidet man das Steuer-Chaos?
Hier kommen unsere 4 Praxistipps, um schlaflose Nächte (und Briefe vom Finanzamt) zu vermeiden:
1. Dokumentation rockt: Holt euch Vergleichsangebote von Banken. So seid ihr auf der sicheren Seite, falls jemand fragt: „Wie kommt ihr auf diesen Zins?“
2. Marktübliche Konditionen sind eure Freunde: Was würde eine Bank verlangen? Genau daran solltet ihr euch orientieren.
3. Schriftlicher Vertrag: Ja, mündliche Absprachen sind charmant, aber nicht, wenn es um Steuern geht. Haltet alles schriftlich fest – inklusive Zins, Laufzeit und Tilgung.
4.Vertragstreue ist sexy: Ein Darlehen ist kein Versprechen, sondern eine Vereinbarung. Zahlt Zinsen pünktlich und haltet euch an die Regeln, die ihr selbst aufgestellt habt.

Besonderheiten bei Firmen und Gesellschaftern
Hier wird’s noch kniffliger:

Verdeckte Gewinnausschüttung (vGA): Ein Darlehen von der Firma an den Gesellschafter mit Mini-Zins kann als vGA gewertet werden. Übersetzt: Mehr Steuern, weniger Freude.
Darlehen an die Firma: Solange ihr alleiniger Gesellschafter seid, alles cool. Habt ihr aber Mitgesellschafter, könnte das Finanzamt annehmen, dass diese indirekt profitieren – und tada, schon sind wir wieder bei der Schenkung.

Unser Fazit: Freundlichkeit ja, aber bitte mit Papierkram
Günstige Darlehen können helfen, aber sie sollten nicht der Startschuss für eine Steuerprüfung sein. Wer sich die Mühe macht, ordentlich zu dokumentieren und sich an die Spielregeln hält, spart sich Stress und Geld.

Falls ihr Fragen habt oder unsicher seid, ob euer Darlehen ein Geschenk in den Augen des Finanzamts ist – meldet euch! Wir sind eure Steuer-Sidekicks, immer bereit für knifflige Fragen und clevere Lösungen.

Beste Grüße von den
#Steuerknaben

 

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